Gestern war heute noch morgen

16mm, Farbe, 95 Min. 1991; Science Fiction Dokumentarfilm; Deutschland

Eine Fiktion war die Idee für diesen Film: Planetenflucht - die Erde soll verlassen werden. Sie ist ruiniert. Eine Elite wird ausgebildet. Sie soll ausziehen, neue bessere Welten zu erobern. Wir machen uns auf die Suche nach Beweisen und gelangen auf unserer Reise unter anderem an folgende Orte: Cape Canaveral, Florida; Space and Rocket Center, Huntsville, Alabama; Biosphere II, Arizona; White Sands, New Mexico; Bitterfeld, Sachsen-Anhalt.

Einige unserer Informanten:

Jesco v. Puttkammer, Zukunftsplaner, NASA: "Die Weltraumfahrt ist die Hoffnung (...) Irgendwie ist der Mensch und die natürliche Umwelt nicht miteinander vereinbar".

Georg v. Tiesenhausen, Erfinder des Mondautos: "In 10 Jahren werden wir eine Siedlung auf dem Mond haben. Mit Frauen, selbstverständlich".

Bernd Zabe, Kapitän in Biosphere II: "Ich würde jederzeit gehen".

Kinder in einem Astronauten-training: "Wir müssen einen Ort suchen, an dem wir leben können, wenn es mit der Erde zu Ende geht".

Träume spielen eine große Rolle in der Welt der Raketen. "Der Menschheitstraum, in den Weltraum zu gehen, ist uralt, Hunderte von Jahren alt". "Das war unser aller Traum..."

"Schon mit 14 wollte er zum Mond fliegen". Er, das ist Wernherr von Braun. Krieg "Von Braun wollte die Raumrakete bauen und Raumfahrt betreiben. Und dann kam der Zeitpunkt im Krieg, wo Hitler die Rakete als eine Waffe (...) haben wollte, und dann ging die Geschichte in diese Richtung". Kino Die erste 'große' Rakete Deutschlands wurde von der UFA finanziert. Der Start sollte zur Premiere von Fritz Langs 'Frau im Mond' statt-finden. Fritz Lang soll auch der Erfinder des Countdowns sein.

Raketen sind innerhalb unseres fiktiven Programms Planetenflucht als Transportmittel betrachtet worden. Während der Arbeit an diesem Film sind sie für uns zur Metapher geworden, zum Bild für das ungebrochene und hemmungslose Streben immer schneller noch weiter und noch höher hinaus zu wollen. Die Männer die die Raketen bauen, stehen für eine Wissenschaft und Technik, die den Elfenbeinturm nicht verlassen will, die Folgen ihres Tuns verleugnet und Verantwortung verweigert. Gegenbilder Wir wissen nicht, was wir dem Wahn, der uns bei der Arbeit im letzten Jahr sooft begegnet ist, entgegenzusetzen haben. 'Zuschauer unseres Untergangs' nennen wir eines der wiederkehrenden Bilder des Films.

Regie: Roswitha Ziegler / Gerhard Ziegler / Rebecca Harms -
Kamera: Roswitha Ziegler / Niels Bolbrinker
Schnitt: Roswitha Ziegler / Gerhard Ziegler / Rebecca Harms
Musik: Oskar Sala, Mixturtrautonium
Produktion: WENDLÄNDISCHE FILMCOOPERATIVE im Auftrag des ZDF
Gefördert von: Hamburger Filmbüro
Redaktion: Andreas Schreitmüller (Das Kleine Fernsehspiel)

31|12|1991

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